Am Samstag konnte ich mich im Kino davon überzeugen, dass es sich bei Terminator 4 um einen Film über Maschinen für Maschinen handelt. Mein Mixer hätte sich bestimmt köstlich amüsiert und die Mikrowelle hätte ihn gerne begleitet und sich vor Begeisterung die Klappe abgelacht. Für menschliche Zuschauer war es optisch sehr ansprechende Langeweile. Immerhin konnte ich mein Popcorn und die sehr angenehme Anwesenheit von Christian Bale genießen. … weiter geht es unten nach dem Link
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Filmkritik – Terminator 4: Die Erlösung
Musik für lange Ohren: Lisztomania von Phoenix
Phoenix – Lisztomania from Discobelle on Vimeo.
Hier eine musikalische Verbeugung, die Phoenix vor Franz Liszt machen mit ihrem Song Lisztomania. Das Bayreuther Festspielhaus, das im Video zu sehen ist, verbinde ich eigentlich mit Richard Wagner, aber Franz Liszt war schließlich sein Schwiegervater. Cosima Liszt hatte Richard Wagner 1870 geheiratet. Was ich nicht wusste: der Komponist Franz Liszt wollte 1886 die Festspiele unter Leitung seiner Tochter besuchen und starb leider kurz vorher. Die französische Band ist übrigens nicht wirklich im großen Saal aufgetreten. Dieser wird wohl nur Tannhäuser oder Lohengrin vorbehalten sein, was eigentlich schade ist.
Ausstellung zur Varusschlacht: Imperium
Faszination bis heute
2000 Jahre ist es jetzt her, als die Germanen die Römer schlugen. Was als Varusschlacht in die Geschichte einging, übt bis heute Faszination aus, denn der vermeintlich Schwächere besiegte den Stärkeren. Dazu gibt es jetzt eine Ausstellung in drei Teilen unter den Titeln Imperium, Konflikt und Mythos. Im Jahr 9 nach Christi Geburt schlug der Cherusker-Fürst Arminius und sein germanisches Heer den römischen Feldherren Publius Quinctilius Varus samt drei Legionen und Hilfstross. Rom wollte zu dieser Zeit seine Macht westlich des Rheins sichern und weiter nach Osten ausdehnen. Varus zog mit seinen Truppen vom Sommer- zum Winterlager, als er auf Reisen von einem kleineren Aufstand hörte und deswegen einen Umweg durch ihm unbekanntes Gelände nahm. Hier griff Arminius den kilometerlangen Tross an.
Drei geschichtsträchtige Ausstellungsorte
Wer sich alle drei Teile der Ausstellung ansehen möchte, ist ähnlich wie die römischen Truppen in ihren neu eroberten Gebieten viel unterwegs. Die Teile Konflikt und Mythos finden bei Kalkriese/Osnabrück und Detmold statt. Wir sind zunächst nach Haltern am See gefahren, um uns dort den Teil Imperium anzusehen. In Haltern war zur Zeit der römischen Herrschaft ein großes Militärlager. Die Truppen sollten von hier aus die Grenzen der eroberten Gebiete sichern, für Ordnung sorgen und zu Eroberungsfeldzügen in die rechtsrheinischen Gebiete ziehen.
Beeindruckend inszeniert
Für die Ausstellung zur Varusschlacht hat man die Seestadthalle zum Museum umgebaut. Die Ausstellungsobjekte sind beeindruckend in Szene gesetzt. Schön, dass man sich weniger auf Masse, sondern auf Klasse konzentriert und jedes Objekt in einem Zusammenhang zu anderen Ausstellungsstücken steht. Zitate aus der römischen Geschichte sind perfekte Zutat und runden den Gesamteindruck ab. Die Vorgeschichte der Varusschlacht wird anschaulich erzählt und die Protagonisten werden eingeführt. Dem Besucher erschließt sich das militärische Leben der Römer. Was deutlich wird: der Krieg selbst machte nur einen kleinen Teil der Tätigkeit der Soldaten aus. Weitaus mehr Zeit ihres Lebens verbrachten die Truppen mit Kriegsvorbereitungen, Reisen und alltäglichen Dingen wie der Zubereitung von Essen, dem Herstellen von Kleidung, Waffen, Werkzeug oder Haushaltswaren. Mich hat beeindruckt, wie in sich geschlossen jeder Ausstellungsraum einen Aspekt darstellt und sich alles sehr schön zu einem Gesamtabriss zusammenfügt. Alle Texte sind gut gegliedert und informativ. Auch die Optik gefiel mir sehr gut. Durch Licht haben die Ausstellungsmacher Akzente gesetzt und Stimmungen gezaubert.
Fotos: Thomas Majde
Die Eintrittskarten gelten auch für die Dauerausstellung im Haltener LWL-Römermuseum
Imperium – 2000 Jahre Varusschlacht
Seestadthalle Haltern am See
Lippspieker 25, 45721 Haltern am See
Dienstag bis Freitag 9.00 – 18.00 Uhr
Samstag 10.00 – 20.00 Uhr
Sonn- und Feiertage 10.00 – 18.00 Uhr
9 Euro/ermäßigt 6 Euro / Familienkarte 20 Euro
Weitere Fotos der Ausstellung Imperium / 2000 Jahre Varusschlacht gibt es unten nach dem Klick …
Donald Duck zum 75.: Hase grüßt Ente
Am 9. Juni 1934 quakte er zum ersten Mal seine Wut in die Welt hinaus: Donald Duck wird heute 75 Jahre alt. Seine erste Rolle erhielt der Erpel mit Dickkopf in einem der Filme seines ausgeglicheneren Kollegen Mickey Mouse. Er spielte eine Nebenrolle in The Wise Little Hen. 1937 sah man den Hollywoodstar im blauen Matrosenanzug in seinem ersten eigenen Film Don Donald. Daisy Duck wippte dazu in Pumps über die Leinwand und zeigte der Welt, welche Aufgabe einer Frau neben einem jähzornigen Mann zusteht. Donalds drei kluge Neffen Tick, Trick und Track oder wie sie im amerikanischen Original heißen, Huey, Dewey und Louie kamen ein Jahr später hinzu und die Entenfamilie war komplett.
Patriotische Ente
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs hat Donald Duck, ganz Patriot die US-amerikanischen Truppen unterstützt. Eines der bekanntesten Beispiele für Propagandafilme aus der Disney-Schmiede ist Donald Duck in The Fuehrer’s Face. Ein Film von 1942. Sehr überspitz – typisch für Satire – werden hier die Vorteile eines Lebens in den Vereinigten Staaten gegenüber den schlechten Verhältnissen im Nazi-Reich dargestellt. Der arme Donald wird zum Nazi-Sein gezwungen.
Donalds wahres Alter
Übrigens lieh wie in den meisten anderen Filmen Clarence Nash seine Stimme der Zeichentrickfigur. Nash sagte einmal über sich selbst: „Ich wollte ein Arzt werden, aber stattdessen wurde ich der größte Quack der Welt!“ Bis 1983 schnatterte Nash für Donald auf sämtlichen Sprachen, sogar auf Deutsch. Nach Kriegsende konnten die Deutschen endlich Donald Duck im Kino sehen. Die Propagandafilme wie The Fuehrer’s Face sind nie in Deutschland erschienen. Übrigens ist die kleine Ente schon laut Angaben in verschiedenen Filmen an einem Freitag den 13. im Jahr 1920 geboren worden. Damit wäre Donald heute 89 Jahre alt.
Europawahl: fast ein Meter Stimmzettel
Im Café Europa wird die Auswahl immer größer – nicht unbedingt besser. Am 7. Juni 2009 hat der Bürger auf dem 88-Zentimeter-Wahlzettel die Entscheidung zwischen 31 Parteien getroffen. Darunter begegneten dem Wähler neben den großen bekannten einige exotische Parteien. Das sind zum Beispiel Die Frauen eine feministische Partei, Die Piraten, Freunde aller Raubkopierer, Die Christliche Mitte (sehr schönen Spoof zum Spot dazu findet Ihr hier) Die Grauen oder die Partei 50Plus, die die Interessen älterer Menschen vertreten. Letzere nennt sich auch Anti-Parteien-Partei. Sehr beliebt in ganz Europa ist das Protestwählen, indem der Wähler das Kreuzchen neben einer Partei macht, deren Sieg er für völlig aussichtslos hält. Was Merkels Konjunkturanschub mit EU-Lebensmittelverordnungen zu tun hat, enzieht sich meinem Verständnis. Ich habe mich mit einem Bekannten unterhalten, der aus Protest sein Kreuz neben einer Partei, „in deren Name irgendwas mit sozial stand“ gemacht hat. Ich erzählte ihm, dass er seine Stimme einer rechtsradikalen Gruppierung gegeben hatte. Selbstverständlich wählen wir Blogger und Journalisten die Piratenpartei. Hebt das Urheberrecht auf! So eine Lapalie wie den Lebensunterhalt verdienen wir uns, indem wir dann Online-Filmtauschbörsen betreiben.
Foto: Rainer Sturm/Pixelio
Chris Milk: Last Daydream
Filme, die einen gleichzeitig glücklich und traurig machen, sind für mich die besten. Chris Milk bietet uns hier einen letzten Blick zurück aufs Leben. Er ist übrigens der Schöpfer zahlreicher Musikvideos. Gefunden habe ich dieses Video – richtiger Kurzfilm – beim Stylespion. Danke, Kai.
Last Day Dream [HD] from Chris Milk on Vimeo.
Grüße aus Trizonesien
Das Grundgesetz feiert seinen 60. Geburtstag. Noch ein bisschen älter ist ein Schlager, der den Nationalismus des Nazi-Regimes karikiert. Nicht ganz ein Jahr vor Entstehen des neuen deutschen Staates hat Karl Berbuer diesen „Nationalhymnenersatz“ gesungen. Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien bezog sich damals auf die drei Westzonen des besetzen Deutschlands. Im Ausland reagierte man zunächst leicht verschnupft auf den Karnevalsschlager, was sich kurz darauf aber änderte. Beim internationalen Radrennen in Köln spielte man bei der Siegerehrung das Lied nach den Hymnen Belgiens und der Schweiz. Und bei einem Fußballspiel zwischen Engländern und deutschen Kriegsgefangenen salutierten alle brav beim Erklingen von Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien. Die dritte Strophe des Lied der Deutschen wurde erst 1952 zur Nationalhymne erklärt. Bis dahin mussten sich die Deutschen mit Provisorien wie Beethovens Ode an die Freude behelfen. Berbuers Schlager wird wohl nie bei Staatsempfängen gespielt worden sein.
Gasometer Oberhausen: Zu Gast bei Frau Sonne
Für mich ist der Oberhausener Gasometer der faszinierenste Ausstellungsort. Im riesigen Gastank lassen sich Objekte spektakulär in Szene setzen. Vom 2. April 2009 bis zum 10. Januar 2010 ist die Ausstellung Sternstunden – Wunder des Sonnensystems im über 100 Meter hohen Innenraum zu sehen. Überall scheinen die Modelle von Planeten, Monden und Sonnen fast im Raum zu schweben. Die Ausstellungsmacher haben unserem Erdmond den Ehrenplatz zugewiesen. Sein gewaltiges Modell mit 25 Metern Durchmesser hängt unter der Gasometerdecke und fast kommt der Eindruck auf, sie hätten den echten Mond für die Ausstellung eingefangen.
Augenschmaus
Es hat mir großen Spaß gemacht, im Glasaufzug 100 Meter am Mond vorbei in Richtung Gasometerdach zu fahren. Die Perspektive bietet viel Neues, weil die Mondoberfläche anhand von Satelliten-Bildern detailgetreu abgebildet worden ist. Auch die kleineren Modelle der Planten und ihrer Monde waren dementsprechen nach Fotografien gestaltet. Teilweise histroische Instrumente für die Planetenbeobachtung und Aufnahmen verschiedener Raumsonden ergänzten die Ausstellungsstücke. Leider fand sich in den Texten der ein oder andere Fehler. Licht, Objekte, Raum und passende akustische Klänge ergaben ein sehr schönes Gesamtbild. Die Ausstellung hat mich vor allem optisch beeindruckt. Eine Geschichte, die sich wie ein roter Faden durchs Konzept gezogen hätte und dem wir als Besucher hätten folgen können, war nicht so offensichtlich vorhanden.
Historisches Modell der Umlaufbahnen und Teleskopgläser
Sternstunden – Wunder des Sonnensystems, Ausstellung im Gasometer Oberhausen, dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, Einlass bis 17.30 Uhr, 7 bzw. 5 Euro, Familienkarte 15 Euro. Auchtung: in den Wintermonaten ist es im Gasometer kühl.
Fotos: Thomas Majde
Star Trek XI: Von Freundschaft und Erwachsenwerden
Das Entstehen von tiefer Freundschaft und vertane Chancen: am vergangenen Mittwoch habe ich mir die Preview von Star Trek XI angesehen. Zeitlich liegt die Handlung vor der Star Trek Classic-Serie und erzählt von der Jugend der späteren Schiffs-Besatzung. Wir lassen fröhlich die Beine vom Kinosessel baumeln, schmeißen eine Runde Popcorn und dürfen mit Kirk Raumschiff-Kapitän sein. …
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Für lange Ohren: Musik von Japanese Cartoon
Japanese Cartoon ist ein Projekt von Lupe Fiasco, wobei die meisten bei Nennung dieses Namens eher an Rap denken. Er selbst soll laut Blogberichte nicht bei der Band aktiv, sondern Produzent der Gruppe sein. Bei Japanese Cartoon handelt es sich um völlig andere Musik als Rap. Hier finden sich neben deutlichen Beats, im Hintegrund zunächst recht gedeckter Bass und dazu Synthie-Klänge. Der Gesang dreht sich gut ins Ohr und bleibt im Kopf. Das erste Album von Japanese Cartoon soll 2009 erscheinen, unter dem Titel in the jaws of the lords of the death. Hier ist für Euch der Titel Heirplanes von Japanese Cartoon.