Chris Milk hat so manche gute Tat für die staunende Internetgemeinde vollbracht. Ich liebe seine Filme, besonders sein neues Projekt. Unter The Wilderness Downtown hält Chris eine besondere Erfahrung für Euch bereit, einen interaktiven Film. Nach Eingabe der Adresse erscheinen Plätze aus unserer Kindheit und Jugend. Wer sein ganzes Leben in Deutschland verbracht hat, muss sich noch ein wenig bis zum Start von Google Street View gedulden, um das Feature vollständig nutzen zu können. Übrigens: Pech für alle, deren Haus verpixelt ist.
Jetzt braucht Ihr nur noch Google Chrome und eine Adresse im bereits ge“Streetviewten“ Ausland. Hier geht es zum interaktiven Filmprojekt von Chris Milk: The Wilderness Downtown.
Keiichi Matsuda schreibt, dass unsere Städte schon heute aus mehr bestehen als den Gebäuden, die Stein für Stein gebaut sind und dem Raum dazwischen. In Zukunft werden wir in einer Welt leben, in der an jedem Punkt Informationen aus der virtuellen Realität abrufbar sind. Die Überlagerung von virtueller und realer Welt nennt sich Augmented Reality und falls Ihr Euch für den Arte-Filmabend bereits eine Rot-Grün-Brille besorgt habt, könnt Ihr hier einen Blick in die Stadt der Zukunft werfen. Allen anderen empfehle ich, am Samstag, den 28. August 2010 eine Bildzeitung zu kaufen. Jeder Zeitung liegt eine der besagten 3D-Brillen bei. Abends könnt Ihr damit die Filmklassiker Bei Anruf Mord und Der Schrecken vom Amazonas in 50er-Jahre-3D-Ästethik mit Pappbrille auf der Nase bewundern. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Wirklich überrascht hat uns nicht so viel auf der Gamescom 2010 in Köln. Trotzdem gab es spannende Weiterentwicklungen bewährter Computer- und Onlinegames zu bewundern. Womöglich läutet die Ruhe vor dem Sturm die 3-D-Revolution auf dem Spielemarkt ein. Was auch immer kommen mag, die Zeiten der Couch-Potato sind gezählt. Neben Singspielen kommen jetzt Tanzspiele, statt einsamem Problemeknacken vor dem PC werden wir Herausforderungen im Team lösen.
Eigene Drohne für den Hausgebrauch: Vier Propeller und verschiedene Sensoren halten die AR.Drone in der Luft. Per iPhone oder iPad lassen sich die Fluggeräte fernsteuern. Zwei eingebaute Kameras liefern Bilder vom Spielfeld oder aus Nachbars Wohnzimmer. Eigentlich sind die AR.Dronen weniger für Spionagezwecke, mehr für virtuelle Luftkämpfe vorgesehen. Geflogen wird im Real Life, geschossen nur mit digitaler Munition. Zahlreiche Spiele setzen aufs Vermischen von virtuellen Elementen und Real Life.
Fotos: Thomas Majde und Patricia Guzman / Kultur Bunny
Weitere Infos zur Gamescom findet Ihr bei meinem Blogger-Kollegen Daniel.
Erstaunlich: Da sind im regionalen Newsportal RP-Online Heinrich Müller und Otto Huber (Namen geändert) vor ihren Wohnhäusern abgelichtet, darunter die Bildunterschrift: „Huber und Müller wehren sich gegen Fotos ihres Eigentums in Google Street View.“ Was die rüstigen Rentner nicht zu ahnen scheinen, ihr Bild mit Namen in eben jenem Online-Newsportal ist im Netz langlebiger und leichter aufzufinden, als jedes Foto in Google Street View. Was Menschen dazu antreibt, vor laufenden Fernsehkameras einem Millionenpublikum mitzuteilen, dass sie Wert auf Privatsphäre legen und deswegen Google Street View ablehnen? Womöglich völlige Ahnungslosigkeit, was die Funktion von Suchmaschinen und Auffindbarkeit im Netz angeht.
Einem Blogger oder einer Bloggerin kann das nicht passieren. Hauptsache ich sehe auf dem Bild einigermaßen gut aus, bin komplett angezogen und stehe nicht vor dem Zooparkplatz oder einem Wahlplakat der FDP. Ich würde mich am liebsten dem Google-Street-View-Auto vor die Stoßstange werfen. Leider müsste die Karre mit dem großen Fotoapparat schon bei uns vorbeigekommen sein. Und ich habe sie verpasst. Zumindest ein Foto meiner Wohnung sollte im Netz zu finden sein, sobald der Dienst online geht. In einer Angelegenheit haben die Kritiker recht: Google müsste jeden von uns fragen, ob wir einverstanden sind, für den Webdienst abgelichtet zu werden. Daran, dass sich jemand durch sämtliche Straßen unserer Stadt klickt, um mich zu entdecken, mag ich nicht so recht glauben. Danke an Ce Comico für den Klasse-Toon. Mehr zu Lachen findet Ihr oben nach dem Klick.
In London überwachen sie fast jeden Quadratzentimeter und auch bei uns in Deutschland haben sie sich bewährt: Überwachungskameras – früher nur im Bankfoyer anzutreffen, habe ich sie mittlerweile auf Straßen, Plätzen und sogar gut versteckt in den Waschräumen von Einkaufscentern entdeckt. Das Künstlerduo Bitnik hat einen ungewöhnlichen Weg gefunden, sich mit dem für Großstädte typischen Thema auseinanderzusetzen. Die Züricher rufen zum Workshop mit dem Essener Folkwang Museum auf, CCTV-A trail of images – Ein Streifzug zu den Schauplätzen der unsichtbaren Stadt Essen. Ausgerüstet mit Video-Signalempfängern werden die Teilnehmer Überwachungskameras in Essen anzapfen. Am Ende des Rundgangs sollen alle Bilder zusammengetragen werden.
Hacking the City – Workshop des Künstlerduos Bitnik in Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang Essen
Freitag, 16.07.2010, 14 bis 18 Uhr, Treffpunkt und Ausgabe der Empfangsgeräte am Museum Folkwang Essen, Projektraum/Base Station
Anmeldung im Besucherbüro unter Telefon 0201 – 88 45 444
Zugegeben: Es raschelt beim Blättern schöner. Sonst sind meine Ohren fast ausschließlich ans Mausklicken gewöhnt. Heute habe ich mir am Duisburger Bahnhofskiosk die Scroll-Edition der Welt Kompakt gekauft. Richtig gedruckt auf Papier! Der Verlag hatte das Experiment gewagt, zwanzig Blogger und Twitterer zum Ausflug in die Printwelt zu laden und für die Sonderausgabe schreiben zu lassen. Beide Seiten – Welt-Kompakt-Redaktion und Blogger – haben sicher neue Erfahrungen sammeln können. Spontanität und subjektive Sichtweise werden wohl auf systematische Journalisten-Schreibe gestoßen sein. Stellvertretender Chefredakteur Frank Schmiechen zu seiner Arbeit mit den Bloggern im Interview: „Es war wahnsinnig anstrengend.“ Das Ergebnis ist überzeugend und ich würde mich über eine Fortführung des Experiments freuen. Selbst solche Online-Junkies wie ich es bin kaufen dann plötzlich wieder Zeitungen. Hier gibt es weitere Infos zum Projekt.
Bei B-Movies darf sich der actionhungrige Fan schnell aufs eigentliche Happening konzentrieren. Auf der Leinwand fliegen Gedärme, Raumschiffe oder was auch immer, ohne, dass Charaktere detailliert eingeführt werden. Perfekt für einen Trailer, dachte sich die CGSociety – Society of Digital Artists und rief zum CG-Challenge XXV auf, Thema des Filmwettbewerbs für Digitalkünstler: B-Movies. Entstanden sind Trailer wie dieser hier, bei denen ich kaum ein Klischee vermisse: schmatzende Monster, langzahnige Glibberwesen und kreischende Blondinen, alles mit reichlich Gänsehautfaktor wie Blitzen und Orgelmusik garniert. „Our CGChallenge posed one question. Just how insanely eye-popping can one B-Grade film get?“ Augen-Aufreiß- und Ohren-Flatter-Garantie mit ungeahnten Überraschungen habt Ihr unten. Weitere Trailer könnt Ihr Euchhier ansehen (Jeweils über den Link „Video Page“ unter der Headline „Links“.)
Das Blog Jeriko ist alles andere als unbekannt, aber vielleicht kennt der ein oder andere doch noch nicht diese Website zum Thema Fotografie. Hier geht ’s entlang zu Jeriko.
Dieser Blog widmet sich der Förderung der Fussballwurstkultur. Die Autoren testen zu zahlreichen Fußballspielen die dazugehörende Wurst. Ein Muss für jeden Gourmet. Hier gibt es die Testberichte.
Ein Blog wie ein kleines Museum der Kunst der Gegenwart. Andreas und Daniela stellen zahlreiche Entdeckungen und Fundstücke vor. Hier entlang zur Besichtigung bitte.
Zum dritten Mal verkündet die Blogosphäre, was sie liebt: Marcel Wichmann von Uarrr hat zur Aktion Ein Herz für Blogs am Dienstag, den 25. Mai 2010 aufgerufen. Ursprünglich initiiert und bereits zwei Mal durchgeführt hatte die Aktion Kai Müller vom Stylespion. Falls Ihr selbst Blogger seid, wäre es klasse, wenn Ihr an diesem Tag Eure Lieblingsblogs mit Links vorstellen würdet. Alle weiteren Infos zur Aktion findet Ihr hier auf Marcels Website.
Blogger Kai Müller ist inselsüchtig, ihn fasziniert Island mit seiner Landschaft, Kulturszene, seinen Bewohnern und ihren Eigenheiten. Auf seinem Blog Stylespion (übrigens einer der erfolgreichsten und reichweitenstärksten deutschsprachigen Blogs) hat uns Kai Berichte über Schneetreiben im April, über Schnurrbart-Wettbewerbe und über die wunderbare Musikszene Islands geliefert. Wir, seine Leser wollen mehr davon. Deswegen hat Kai zusammen mit Marcel Krüger das Projekt Sonic Iceland gestartet. Wer die beiden als Sponsor unterstützen möchte, so dass sie einen Aufenthalt auf ihrer Trauminsel finanzieren können, findet weitere Infos zum Projekt auf der Homepage zu Sonic Iceland.
Sie selbst schreiben über sich und Sonic Iceland:
Kai Mueller, blogger and photographer from Cologne and Marcel Krueger, German expat living in Dublin, are travelling to Iceland.
Our aim is to create a portrait of Iceland and its music – and this not as the stereotype music journalists visiting Reykjavik for a long weekend. We are enthusiastic about music, and especially about the diversity of the Icelandic music.
We are going to meet the Icelandic people to see how they live, work, play and of course how they create their music – and how the country, its current situation and the incredible landscape is connected to all of this. Support us! See how you can help us to support the icelandic music scene.