Mit der Band Hold Your Horses flaniert es sich durch ein recht lebendiges Museum mit den Meilensteinen der Kunstgeschichte. Botticellis Geburt der Venus neben Piet Mondrians Strichlandschaften oder Marylin Monroe-Verehrung per Andy-Warhol-Ikone. Die Hauptdarsteller auf den Gemälden sind den berühmten Vorlagen weniger ähnlich, dafür können sie Musik machen. Hier kommt 70 Millions von Hold Your Horses. Dazu könnt Ihr Euch sämtliche Original-Kunstwerke gesammelt auf Flickr ansehen.
Da wird mir richtig schön warm ums Herz: Ich habe fleißig die Däumchen gedrückt und Lena hat gewonnen. Für Euch ist der Eurovision Song Contest eine Wett-Trällerei seichter Aufzugsmusik? Hier kommt die musiktheoretische Analyse von Klaus Kauker des Siegersongs Satellite und ein Vergleich der beiden Versionen – der von Lena Meyer-Landrut und Jennifer Braun gesungenen. Ihr erinnert Euch? Im Vorentscheid zum Eurovision Song Contest hatte Jennifer Satellite in Form einer langsameren Ballade vorgetragen, während Lena mit ihrer Version im schnelleren Tempo gewonnen hat.
Foto: Screenshot, Lena Meyer-Landrut beim Eurovision Song Contest am 29. Mai 2010 in Oslo
Als kleines Mädchen habe ich auch immer davon geträumt, auf einer glitzernden Mondsichel schaukeln zu dürfen. Mittlerweile bin ich groß und weiß, dass mir dort oben übel würde. Ich bin nicht schwindelfrei. Die Zeiten ändern sich und mit ihr unsere Träume. Aber ich schaue Florence gerne dabei zu, wie sie dort oben turnt und singt. Hier für Euch zum Wochenstart – Florence + and the Maschine.
In der letzten Sendung im Oktober hat sich ein Beitrag der ZDF-Kultursendung Aspekte Lady Gaga gewidmet. Um zu ergründen, wie viel Kunst tatsächlich hinter dem Popstar steckt, traf Autor Peter Schiering die Chartprinzessin auf der Bauhaus-Ausstellung in Berlin. Lady Gaga hielt Hof in blonder Perücke, Riesensonnenbrille, High Heels und Couture-Kleid. Begegneten wir Stefani Germanotta – so heißt sie wirklich – in Jeans und Pullover auf der Straße, wir würden sie nicht wiedererkennen. Vielleicht macht Ihr überhöhtes Auftreten und weniger ihre Musik Lady Gaga zu einem Kunstprodukt. Künstlich ist vieles an ihr. Peter Schiering hat zur Diskrepanz zwischen Wollen und Können der Lady Gaga einen schönen Beitrag gemacht. Das stolze Herabblicken der Intellektuellen bringt die Erkenntnis, dass Künstler anscheinend nur mit einem Hang zum Mainstream massenkompatibel sind. Lady Gaga mag vielleicht nicht ihre Epoche überdauern, weil ihr das Neuartige und damit das Überraschende fehlt, aber sie zieht viele in ihren Bann, die ehrlich erarbeitete Kunst kaum erreicht. Lady Gaga wird es wohl trotz ihres Anspruchs darauf nicht in den Kunst-Olymp schaffen, aber muss sie das? Ich schau mir gerne ein zweites Mal an, was Madonna erfunden hat: den Wechsel von Verkleidungen mit Musik, die jeden Fuß mitwippen lässt. Was sonst wäre gaga?
Hier ein Song für den letzten Tag der Arbeitswoche. Trotzdem der Name es anders vermuten lässt: bei Marina And The Diamonds handelt es sich nicht um eine Band, sondern um eine einzige Künstlerin. Die Waliserin erklärt uns in überzeugend einfacher Melodie, wie sich manch einer an Freitagnachmittagen fühlen mag. Wer möchte, darf am Schreibtisch mit dem Fuß im Takt dazu wackeln oder ganz leise mitsummen, aber nur so, dass die anderen Roboter es nicht hören können.
Danke an Marcel von Amy & Pink